Der Kontext bezieht sich auf die Gruppenausstellung des Projektraums GroupGlobal3000 "Ausgewaschen - Jeans, Life- and DeathStyle" 5.Juni - 17.Juli 2015
Die Fassade kaschiert, wird der Blick auf das "Ästhetische" gelenkt, welches den gerade aktuellen Wertvorstellungen entspricht.
Welche Vorstellung wird im potenziellen Träger durch die vorgetäuschte Abnutzung des "Used-Look" geweckt?
Was bedeutet es andererseits, ein Kleidungsstück über eine lange Zeit hinweg zu tragen?
Der Träger baut eine Verbindung zu dem Kleidungsstück auf, er lebt und verlebt das Getragene - Geschichte wird geschrieben.
Und heute?
In einer schnelllebigen, vom Kapitalismus getriebenen Wegwerfgesellschaft bleibt meist weder Zeit für Geschichten und Märchen noch bieten sich in der modernen digitalen Arbeitswelt die Möglichkeiten Kleidung in dieser Weise "abzunutzen".
Im "Used-Look" trägt stattdessen der Käufer das Abbild der Geschichte eines Anderen. Neben dieser künstlich erzeugten "Geschichte", steckt jedoch meist mehr als eine Schicksalsgeschichte und das damit verbundene Los des Produktionsverfahrens einer "neuen" Jeans.
Auch hinter den von der Zeit und ihren Umständen gezeichneten Wände, verbergen sich, teils über Generationen hinweg, Geschichten, die vom Leben erzählen.
Wie beim Denim Used-Look, entsteht die Absurdität des Widersprüchlichen dieser Arbeit durch die Platzierung von Fotografien abgelichteter, maroder Aussenfassaden an glatten, sauberen Wänden im Innenraum eines Gebäudes.
So vollzieht die Wand, der Jeans gleich, eine Wandlung, indem sie durch die Ästhetik des Wertverlusts in anderem Kontext eine Aufwertung erfährt.
Die Wand - Fotografien lenken somit über ein ästhetisch ansprechendes Moment den Blick hinaus hinter die Fassade.